Guilty - das Dokudrama

(geplant für 2023)


Ein historischer Mord in Berlin

Vergeltung für das armenische Volk

Bis heute andauernde Verleugnung

Der osmanische Innenminister, Talat Pasha, wird am 21. März 1921 in Berlin erschossen.

 

Sein Mörder, Soghomon Tehlirian, ein armenischer Freiheitskämpfer, ist sich keiner Schuld bewusst.

 

Die kommenden Gerichtsverhandlungen beleuchten einen der ersten Genozide des 20. Jahrhunderts.

Unterstützung

Das Filmprojekt finanziert sich aus Spenden und Fördermitteln. Mit Ihrer Hilfe erschaffen wir ein qualitativ hochwertiges, authentisches Geschichtsdrama. 

 

Vielen Dank für Ihre Unterstützung

Die Geschichte eines der ersten grossen Menschheitsdramen des 20. Jahrhunderts wurde in Film und Literatur kaum erzählt. Es ist an der Zeit, dies zu ändern.

Haci Orman, Regisseur

Noch immer verkennt die Türkei den Völkermord an unzähligen Armenierinnen und Armeniern. Das Dokudrama Guilty bringt unsere Geschichte in die Gegenwart - auch die der Schweiz.

Esen Isik, Dramaturgin

Guilty zeigt die wichtige Rolle der Schweiz in der Aufdeckung einer der schlimmsten Gräueltaten des 20. Jahrhunderts - verkörpert im Schweizer Missionar Jakob Künzler.

Alan Can, Produzent

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Synopsis

Guilty erzählt die Geschichte eines historischen Mordes und seiner engen Verbandelungen mit dem Völkermord am armenischen Volk von 1915. Der Film spielt in einem deutschen Gerichtsgebäude im Sommer 1921, zeigt aber durch eine Reihe von Rückblenden ein Bild der Dämmerjahre des Osmanischen Reiches zwischen 1915-1920. 
An einem Frühlingsmorgen ereignet sich am helllichten Tag ein Mord in der Hardenbergstrasse, in Berlin (Charlottenburg). Das Opfer ist der osmanische Innenminister der Kriegszeit, TALAT PASHA (47). Der Täter, ein junger Armenier namens SOGHOMON TEHLIRIAN (24), hat bei der Massendeportation der Armenier im Jahr 1915 seine gesamte Familie verloren. 
In Berlin tagt ein Gericht zum Prozess gegen Soghomon Tehlirian. Der Staatsanwalt ist sich sicher, dass Talat Pascha das Opfer eines vorsätzlichen Attentats war. Der Verteidiger behauptet jedoch, dass Tehlirian an einem langwierigen Trauma leidet und zum Zeitpunkt des Geschehens nicht im Besitz seiner geistigen Kräfte war. Damit ruft das Gericht professionelle Experten auf, um Tehlirians geistige Gesundheit zu beurteilen. Die Begutachtung wird im Gerichtssaal durchgeführt, wo Tehlirian durch psychotische Reaktionen und gelegentliche epileptische Anfälle auffällt. 
Dabei wird auch eine unvorstellbare menschliche Tragödie während der osmanischen Deportation der Armenier im Jahr 1915 aufgedeckt. Das internationale Medieninteresse an dem Prozess und die Proteste aus der muslimischen Welt setzen Deutschland unterdessen zunehmend unter Druck. Als die Anklage zu beweisen wagt, dass Tehlirian mit einer geheimen armenischen Organisation in Verbindung steht und die Verteidigung von Lobbyisten aus der armenischen Diaspora finanziert wird, steigen die Spannungen. 
Die Verteidigung ruft eine Reihe prominenter Zeugen auf, darunter Johannes Lepsius, ein deutscher Theologe, der zur Zeit des Völkermordes im Osmanischen Reich war, den amerikanischen Botschafter Henry Morgenthau, den Schweizer Chirurgen Jakop Künzler und den deutschen General Liman von Sanders. Die Aussagen von Künzler und Lepsius sind besonders erschütternd. Anspielungen auf die Rolle Deutschlands bei der Deportation der Armenier führen zu politischem Druck auf den vorsitzenden Richter. 
Obwohl das Gericht verpflichtet zu sein scheint, Tehlirian des Mordes “schuldig” zu sprechen, ist Talat Pascha eindeutig nicht unschuldig. Ausserdem wird sich der deutsche Staat bei einer Fortsetzung des Prozesses dem Vorwurf der Unterstützung der armenischen Deportationspolitik ausgesetzt sehen. In diesem Fall werden die Zeugenaussagen abgebrochen, Tehlirian wird übereilt freigesprochen, und es entsteht ein philosophisches Dilemma. 
Guilty lenkt den Fokus auf den selten thematisierten Völkermord am armenischen Volk im Jahre 1915. Darüber hinaus lässt er uns über gesellschaftliche und moralische Werte wie Verbrechen und Vergeltung, Strafe und Gesetz, Gerechtigkeit und Milde nachdenken.

Produktionsstandort Schweiz?

Der Hauptproduktionsort des Dokudramas «Guilty“ liegt in der Stadt Zürich (Schweiz). Diese Entscheidung fusst unter anderem auf einer historischen und einer politischen Dimension.

 

Historische Dimension
Mit den Aufzeichnungen und Zeugenaussagen Jakob Künzlers obliegt der Schweiz eine historisch wichtige Rolle in der Aufdeckung der Schattenstunden des späten Osmanischen Reiches, denen so viele armenische Menschen zum Opfer fielen. Der 1949 verstorbene Schweizer Krankenpfleger Jakob Künzler (aus Hundswil, Appenzell Ausserhoden), lebte von 1899 bis 1922 in der Stadt Urfa im Südosten der heutigen Türkei. Er wurde Augenzeuge der systematischen Tötung abertausender Armenier. Seine Erlebnisse fasste er in dem nüchtern geschriebenen Buch «Im Land es Blutes und der Tränen zusammen».
 
Gemäss dem Schweizer Historiker und Herausgeber der kommentierten Neuausgabe, Prof. Dr. Hans-Lukas Kieser, ist Künzlers Buch von 1921 einer der wichtigsten neutralen Augenzeugenberichte der armenischen Tragödie im ersten Weltkrieg. Dieses Buch ist wichtiger Bezugspunkt für die Produktion des Dokudramas. Zudem spielen Künzlers Zeugenaussagen am Berliner Gericht in unserem Filmprojekt eine tragende Rolle in der Aufdeckung des Völkermordes. Der Schweizer Historiker Prof. Dr. Hans-Lukas Kieser wird zudem in Form von Experteninterviews einen aufklärerischen Hauptbeitrag in unserem Filmprojekt leisten.  

 

Politische Dimension
Die Grausamkeiten des Armeniengenozids sind in der Schweiz weitestgehend in Vergessenheit geraten. Obwohl in der Schweiz überwiegend als Völkermord anerkannt, wiegt der Armeniengenozid nach Schweizer Recht weniger schwer als der Holocaust in Deutschland. Während die Verleugnung des Holocausts eine Straftat darstellt, fällt die Leugnung des Völkermords an den Armeniern von 1915 unter den Sachbestand der freien Meinungsäusserung.
 
Das Dokudrama Guilty soll den schweizweiten Diskurs zu diesem gleichbleibend relevanten, politischen und gesellschaftlichen Thema anregen – auf informative sowie fiktional ansprechende Art. Es zielt darauf ab, der Schweizer Bevölkerung mehr Wissen über diese tragische Zeit zu geben. Ein angestrebter Nebeneffekt ist die Vermittlung wichtiger Werte für die Schweiz: Hilfsbereitschaft, Nächstenliebe, Wahrheitsstreben und Mut.
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Vielen Dank für Ihre Hilfe.

Über Haci Orman (Autor) 

Haci Orman arbeitete bei verschiedenen Zeitungsverlagen und Radiosendern. Er war Chefredaktor des «Speaking Magazine», der ersten Kunstzeitschrift der Türkei für Menschen mit Sehbehinderung.
Er übernahm die kurdische Produktion von Harold Pinters Bühnenstück Mountain Language. Er arbeitete als Bildungsexperte für Menschenrechts- und Kulturpolitik für mehrere NRO in der Europäischen Union. Zusammen mit Ragıp Zarakolu verfasste er mehrere Bücher über den Völkermord an den Armeniern. Er wurde zweimal aus politischen Gründen inhaftiert.
Im Jahr 2015 drehte er den Kurzfilm «Homo Politicus» über den historischen Dialog zwischen dem deutschen Pfarrer Lepsius und dem türkischen General Enver Pascha und wurde 2016 zum Europarat eingeladen. Darüber hinaus wurde Homo Politicus für das Programm 2023 des Lausanner Geschichtsmuseums ausgewählt.
Im Jahr 2020 drehte er seinen ersten Spielfilm «Going Blind». Haci Orman verließ die Türkei 2021, da ihm eine Haftstrafe von insgesamt 25 Jahren drohte. Er lebt heute in der Schweiz.
 

 Awards

 
  • 2021, 12. Apchat – Issoire International Film Festival, Best Film, Going Blind
  • 2020, Istanbul International Film Festival, Best Actor, Going Blind
  • 2020, Bosphorus Film Lab, Work in Progress, Going Blind
  • 2015, Armenia – Turkey Cinema Platform, Honorable Mention, Homo Politicus

Über Esen Isik (Dramaturgin)

 
Esen Isik wurde 1969 in Istanbul geboren und besuchte dort das Gymnasium. Zwischen 1985 und 1990 arbeitete sie am Jugendtheater Kartal in Istanbul. 1990 reiste sie in die Schweiz und arbeitete bis 1992 in der Jugendberatungsstelle «Kaffe Schlappe» in Basel.
 
Von 1992 bis 1997 studierte sie an der Hochschule für Gestaltung im Fachbereich Film/Video. 1997 schloss sie ihr Studium mit dem Diplomfilm ÖLMEYE YATMAK ab, der als beste Diplomarbeit 1997 ausgezeichnet wurde.
 
2003 absolvierte sie das Step by Step Drehbuchprogramm mit Focal. 2004/05 entwickelte sie das Drehbuch für den Kinospielfilm Firari in Zusammenarbeit mit Dschoint Ventschr Filmproduktion. Seit 2012 ist sie Gründungsmitglied der TriAkt Filmproduktion.
Seit 2009 arbeitet sie zudem im Zürcher Oberland (Frauenhaus und Beratungsstelle).
 

Filmographie Regie

 
  • 2019 Al Shafaq „Wenn der Himmel sich spaltet, Kinospielfilm
    Nominiert für Publikumpreis Sào Paulo nternational Film Festival
    Nominiert FrauenFilmPreis Braunschweig Filmfestival
  • 2015 Köpek, Kinospielfilm
    Schweizerfilmpreis 2016
  • 2012 Fischen, Kurzspielfilm
  • 2011 Du&Ich, Spielfilm, 22min,
    Schweizer Filmpreis Kurzfilme 2012
  • 2002 Reise ohne Rückkehr, Spielfilm, 40 min., Dschoint Ventschr
    Nominiert für den Schweizer Filmpreis
    Kodak Preis Pardo di Domani, Locarno Zürcher Filmpreis 2002
  • 2001 Eine Generation zwischen zwei Welten, Dokumentarfilm, 60 min, ARTE 1999 Babami Hirsizlar Caldi, Spielfilm, 24 min. P: Dschoint Ventsch
    Suissimage Nachwuchs 1990, Pardo di Domani 1999
    Goldener Fisch Kurzfilmtage Zürich 1999
    Spezialpreis der Jury Int. Filmtage Ankara 1999
    Grand Prix Clermont Ferrand 2000
    Bester Kurzfilm Int. Filmfestival Athen 2000.
  • 1997 Ölmeye Yatmak, Spielfilm, 24 min., Diplomfilm
    Beste Diplomarbeit 1997
    Nominiert für Schweizerischen Filmpreis
    Suissimage Nachwuchspreis 1998
  • 1996 Linie 83, Kurzspielfilm, 7.30 min, 16mm
  • 1995 Weggehen, Kurzspielfilm, 8 min, S8.
  • 1994 In den Keller, Dokumentarfilm, 3min, S8
  • 1993 Askin, Dokumentarfilm, 9 min., 16 mm
    Bester Film Basel Film Video Tage 1993

Über Alan Can (Produzent) 

 

Kommt aus Kurdistan. Lebt seit 2014 in Zürich, davor 30 Jahre in Österreich. Studierte Theaterwissenschaft, Ethnologie, Politikwissenschaft und Publizistik. Hat für verschiedene kurdische und österreichische Zeitungen und Fernsehkanäle gearbeitet. 

 

Ist Mitglied der UNCAV (United Nations Correspondents Association Vienna), FIJ, Autor und Regisseur verschiedener kurdischer Theaterstücke. War Kurator des Kurdistanpavillons der Biennale in Venedig 2010. Begründer und Organisator der seit 1999 alle zwei Jahre stattfinden kurdischen Filmwoche „serçavan“ in Wien. 

 

Seit Jahren intensive Zusammenarbeit mit dem Mesopotamien-Film-Atelier in Diyarbakir und dem Mesopotamien-Kulturzentrum in Istanbul sowie der Rojava Filmkommune. 

 

Filmographie (Autor und Regisseur)

 

  • 2015 Nur die Toten kehren heim, Dokumentarfilm